Das schwarze Schaf...

Sehr oft werde ich gefragt:

 

"Warum denn eigentlich Schafe?"

 

Und ja, ich muss zugeben, irgendwie ist es schon ein wenig, wie soll ich sagen, sonderbar.
Geht man gedanklich einmal die Verknüpfungen mit dem flauschigen Vierbeiner durch, fallen einem recht sofort Dinge ein wie
"das schwarze Schaf", "der Wolf im Schafspelz", "der Sündenbock", "dumm wie ein Schaf sein" oder "Schafe zählen" ein.
Alles Dinge, mit denen man sich nicht so unbedingt einen Namen machen möchte.

Doch warum gibt man sich dann ausgerechnet einen solchen Namen?

Um euch hierauf eine Antwort zu geben, muss ich ein wenig aus dem "Mähkästchen" plaudern:

In meiner Oberstufenzeit galt Musik nicht besonders zu meinen Lieblingsfächern und die Tatsache, dass dies das einzige Fach war, in dem ich meine beste Freundin (an dieser Stelle einen lieben Gruß an Märry ❤ ) als Banknachbarin hatte, machte die ganze Sache auch nicht besser. Nun kam es also eines Tages, wie es kommen musste: KURSARBEIT

Natürlich saßen wir auch hier nebeneinander, eine hatte natürlich weniger Plan, als die andere und so hangelten wir uns irgendwie von Aufgabe zu Aufgabe. Bei der Rückgabe der Arbeit schaute uns schon etwas merkwürdig an und sagte
"Der Schnitt der Arbeit ist eigentlich sehr erfreulich. Aber ein paar schwarze Schafe waren schon dabei."

Märry und ich schauten uns gegenseitig grinsend an, eine schwarzer gekleidet als die andere (wohlbemerkt inmitten eines doch recht bunten Kurses), und wussten irgendwie schon, dass das für uns nicht so ganz zum Guten ausgehen würde.
Wir waren DEUTLICH die schwarzen Schafe, konnten aber den Lehrer nicht so ganz ernst nehmen und betitelten uns zum Spaß von nun an gegenseitig als "schwarzes Schaf". Daraus wurde dann relativ schnell auch der jeweilige Spitzname, der irgendwann auch in "Schaf" gekürzt wurde und mit diversen Anschaffungen (das erste war ein Schafkissen) begann von nun an auch die Sammelwut. 

 

Mittlerweile ist diese Geschichte 10 Jahre her (eigentlich müssten wir auch ein JubiMÄHum feiern, fällt mir gerade ein) und hat deutliche Auswirkungen auf allerhand Bereiche: von Tattoos über Plüschtiere und Tassen bis hin zu lebendigen Schafen (die beiden oben zum Beispiel) ist alles dabei und alles, was irgendwie zu mir gehört und mir wichtig ist, wird mit einem Schaf markiert. Wenn ich mich irgendwo vorstelle, bleibe ich meist als "die mit den Schafen" im Gedächtnis.

Also, warum sollte ich dann versuchen, mir ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, wenn ich doch längst eins habe?

 

Wenn ich für mich definiere, was ein Schaf für mich eigentlich bedeutet, kommt mir in den Sinn:
Familie, Freundschaft und Zusammenhalt, denn ein Schaf gehört in seine Herde.

Natur und Tierliebe, denn ein Schaf gehört artgerecht auf eine Wiese.

Besonderheit, denn ich bin "das schwarze Schaf" mit den Schafen und ein wenig Tollpatschigkeit, die man den Tieren nachsagt, kann ich leider auch nicht leugnen.

 

Aber unterm Strich kann diesen flauschigen Kumpanen doch eh niemand widerstehen

Und genau deshalb bin ich gerne

 

"Die mit den (schwarzen) Schafen"